Filmnews vom 16.07.2021

  • Teil 1 - «Der Spion» – Im Geheimdienst Ihrer Majestät


    «Sherlock»-Star Benedict Cumberbatch spielt den Geheimagenten Greville Wynne, der tatsächlich für den Britischen Geheimdienst arbeitete.


    Manchmal braucht es keinen James Bond oder Jason Bourne, um einen spannenden Agententhriller auf die Beine zu stellen. Den Helden in «Der Spion» gab es nämlich wirklich. Der von Benedict Cumberbatch («Doctor Strange») gespielte Greville Wynne (†70) arbeitete schon während des Zweiten Weltkrieges für den Britischen Geheimdienst. Danach ließ er sich als Handelsvertreter nieder, wurde aber während der Hochphase des Kalten Krieges vom MI-6 quasi rekrutiert. Denn seine Geschäfte führten ihn immer wieder nach Moskau und damit sollte er sich als perfekter Mann erweisen, um im atomaren Wettkampf zwischen Ost und West auszuspionieren, was in der Sowjetunion vor sich geht. Das das nicht lange gutgegangen ist, versteht sich von selbst. Sonst wäre seine aufregende Geschichte vermutlich nie verfilmt worden. Wynne schrieb nach seinem Ruhestand mehrere Spionagebücher und eine Autobiografie, in die Drehbuchautor Tom O’Connor («Killer’s Bodyguard») und Regisseur Dominic Cooke («Der Strand») sicherlich einen Blick riskiert haben, bevor sie sich ans Werk machten.


    Briten und Amerikaner bekommen in den frühen Sechzigerjahren die einmalige Chance, an Geheimpapiere über die nukleare Aufrüstungspläne der Sowjets zu ergattern. Oberst Oleg Penkowski (Merab Ninidze), ein ehemaliger sowjetischer Geheimdienstoffizier mit den richtigen Kontakten zum Kreml, ist für den Erhalt des Weltfriedens bereit, die Gegenseite regelmäßig zu informieren. Was dem CIA und dem MI-6 aber fehlt, ist ein Mittelsmann. Die Wahl fällt auf Greville Wynne (Benedict Cumberbatch), ein unscheinbarer Geschäftsmann, der ein bisschen zu viel trinkt, aber regelmäßig in Moskau zu tun hat und damit nicht weiter auffallen würde. Nach anfänglichem Zögern willigt Greville ein, denn er kann das zusätzliche Geld für die Hypothek seines Hauses gut gebrauchen. Also nimmt er in Moskau Kontakt zu Penkowski auf. Beide Männer sind sich auf Anhieb sympathisch, und durch ihre regelmäßigen Austauschtreffen entwickelt sich sogar eine Freundschaft. Bis die Kubakrise ausbricht und verschärft kontrolliert wird. Schließlich wird Greville 1962 vom KGB enttarnt und zu acht Jahren Haft wegen Spionage verurteilt.


    Im Angesicht des Todes


    Hier gibt es keine wilden Schießereien oder spektakuläre Verfolgungsjagden, sondern nur das Abbild wahrer Agentenarbeit. Dass dabei dennoch die Spannung wächst, liegt daran, dass man permanent mit Benedict Cumberbatch mitfiebert, um nicht erwischt zu werden oder weil er sich einmal mehr aus einer brenzligen Situation herausmanövriert hat. Daraus entwickelt sich ein anregendes Versteckspiel, jedoch dazu verdammt, aufgedeckt zu werden. Die erste Hälfte des Films mutet daher noch wie ein klassischer Spionagethriller an, der in dunklen Ecken spielt, wo sich Männer mit hochgestelltem Mantelkragen und tiefsitzendem Hut begegnen, wo es um bürokratische Hürden und diplomatischer Raffinesse geht. In der zweiten Filmhälfte ändert sich dieses Stimmungsbild und das eigentliche Drama kommt zum Vorschein. Denn der Protagonist ist eben kein Supermann, sondern weiterhin ein Normalbürger, der sich in die Enge getrieben fühlt und zusehends unter der psychischen Belastung zu leiden hat, zumal er sich auch vor seiner Frau zur Geheimhaltung verpflichtet hat. Er weiß also nie, ob er von seiner nächsten gefährlichen Reise wieder nach Hause kommen wird. Als Greville Wynne schließlich in Budapest gefangengenommen und nach Moskau ausgeliefert wird, bricht dieser Mann im Angesicht des Todes einfach mal in sich zusammen. Spion zu sein ist ein einsamer Beruf.


    Glücklicherweise konnte der echte Greville Wynne durch einen Agentenaustausch schon nach anderthalb Jahren wieder nach England zurückkehren – als gebrochener Mann, jedoch mit der Aussicht auf ein zweites Leben. Benedict Cumberbatch spielt seine Rolle in dieser Phase sehr minimalistisch und erreicht damit maximale Aufmerksamkeit. Man ist die ganze Zeit bei ihm, nimmt ihm die pure Verzweiflung, aber auch die beängstigende Sorge, dass sich die Welt in einen Atomkrieg verlieren könnte, völlig ab. Nach Höchstleistungen, die er bereits in ähnlich gelagerten Filmen wie «Dame, König, As, Spion» (2011) oder «The Imitation Game» (2014) gegeben hat, beweist Cumberbatch erneut, dass er für das Rollenfach des tragischen Helden prädestiniert ist und momentan sogar als einer der besten britischen Schauspieler gefeiert wird.


    Fazit: Ein wahrer Spionagefall - packend fürs Kino umgesetzt und mit brillanter Besetzung. Dominieren anfangs noch die Spannung, kristallisiert sich zusehends die menschliche Tragik dahinter heraus.


    Quelle: https://www.quotenmeter.de/n/1…eimdienst-ihrer-majestaet


    Teil 2 - «Voyagers» – Odyssee im Weltraum


    Regisseur Neil Burger orientierte sich bei dem Amazon-Film an Filmen wie «2001» und «Alien».


    Wie lange steht die Erde der Menschheit noch zur Verfügung? Wie lange noch reichen die Ressourcen oder wird uns eine baldige Klimakatastrophe heimsuchen, die das Leben auf dem blauen Planeten sowieso unmöglich machen? Fragen, mit denen wir uns in jüngster Zeit immer häufiger beschäftigen mussten, und schon der renommierte Astrophysiker Stephen Hawking (1942-2018) forderte deshalb, dass wir unbedingt nach Alternativen im Weltraum forschen müssten. Ein neuer lebenswerter Planet für die Menschheit- ein Thema, das jüngst auch im Kino immer öfters behandelt wird. In Christopher Nolans «Interstellar» ebenso wie in «Passengers» von Morten Tyldum, und wer noch weiter in die Filmgeschichte zurückgeht findet auch Klassiker wie «Der jüngste Tag» (1951), in dem ein riesiges Raumschiff gebaut wird, um das Überleben der Menschen möglich zu machen. Aber was würde es wirklich bedeuten, ein solches Szenarium auszuführen? Mit dem ursprünglich fürs Kino gedrehten Science-Fiction-Film «Voyagers» wird eine weitere Variante durchgedacht.


    Eine Reise ins Ungewisse


    Im Jahre 2063 ist die Erde so gut wie unbewohnbar für die Völker geworden. Damit die menschliche Spezies nicht ausstirbt, muss ein neuer Planet kolonialisiert werden, der jedoch 86 Jahre entfernt liegt. Ein Menschenleben reich dafür nicht aus, um die Reise antreten zu können. Also züchtet man Retortenkinder, die die ersten Lebensjahre in einem unterirdischen Bunker verbringen. Sie sollen erst gar nicht mit dem normalen Leben auf der Erde konfrontiert werden, in der Hoffnung, dass sie es dann auch nicht vermissen werden. Ihr einziger Kontakt ist ihr Mentor Richard (Colin Farrell), der beschließt, die Kinder auf ihre Reise zu begleiten. Zehn Jahre später sind aus den Kindern Jugendliche mit ganz anderen Bedürfnissen geworden. Um sie in ihrer Sturm- und Drang-Zeit zu bändigen, müssen sie täglich ein blaues Getränk zu sich nehmen. Die Jungs Christopher (Tye Sheridan) und Zac (Fionn Whitehead) werden als erstes misstrauisch und verweigern die weitere Einnahme. Für Richard wird es immer schwieriger, die Teenager in Zaum zu halten. Als er verunglückt, bricht Chaos aus.


    Auf sich allein gestellt


    Regisseur Neil Burger bereicherte Science-Fiction-Genre bereits mit «Ohne Limit» und «Die Bestimmung – Divergent». Somit konnte man ihm gewiss freie Hand lassen, den bereits zweimal verfilmten Roman «Herr der Fliegen» quasi ins All zu verlegen. Offiziell hat er sich das Buch von William Golding (1911-1993) zwar nicht als Vorlage genommen, aber sein ebenfalls von ihm verfasste Drehbuch nimmt deutlich Bezug auf diese Parabel, in der es um Kinder geht, die sich nach einem Schiffsbruch auf eine Insel retten können und ohne Anleitung von Erwachsenen ihr Überleben organisieren müssen. Dabei brechen Kämpfe um Ressourcen und vor allem um Macht aus. In «Voyagers» sind die Protagonisten schon sehr viel näher an der Grenze zum Erwachsensein. Aber im Grunde genommen geht es um nichts anderes als auch in «Herr der Fliegen», wobei hier noch ein Faktor hinzukommt: Die Jugendlichen entdecken ihre Sexualität, und Neil Burger ist durchaus gewillt, diesen höchst interessanten Aspekt in die Story einzubauen, jedoch so unglücklich andeutend, dass es fast schon lächerlich wird. So geht dem Film auch eine mögliche Metaebene und selbst die moralische Auseinandersetzung, ob der Mensch sein Ego dem Gemeinschaftswohl unterordnen kann, findet nicht wirklich statt.


    Science-Fiction-Abenteuer auf Sparflamme


    Dafür wird der Action mehr und mehr Raum gegeben, wenn sich die Jungstars, unter anderem Fionn Whitehead («Dunkirk»), Tye Sheridan («Ready Player One») und Lily-Rose Depp («Crisis»), Tochter von Johnny Depp, in zwei Lager aufteilen und sich anschließend bis aufs Messer bekämpfen. Das findet meist in den weißen Gängen und Räumen des Schiffes statt, was einfach nur steril wirkt und damit alles andere als ein charakterlicher Schauplatz ist. Einzig die Weltraumaufnahmen können sich sehen lassen, ansonsten wirkt das Produktionsdesign eher kläglich. Da hilft es auch nicht, wenn Neil Burger hin und wieder Bezug auf Zukunftsfilmklassikern wie «2001 – Odyssee im Weltraum» oder «Alien» nimmt. «Voyagers» bleibt ein Science-Fiction-Abenteuer auf Sparflamme, der nur mäßig spannend ist.


    Fazit: Eine vielversprechende Ausgangssituation, doch leider geht hier Action vor psychologischen Unterbau, womit die ganze Story verschenkt wird.


    Quelle: https://www.quotenmeter.de/n/1…agers-odyssee-im-weltraum

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